Muskelkater: Den Schmerz verstehen und clever nutzen
Was ist Muskelkater? Ist er gut oder schlecht? Sollte man mit Muskelkater trainieren?
Das schmerzende Ziepen in den Muskeln kennen die meisten von uns wohl nur allzu gut: Muskelkater. Er kommt meist am zweiten Tag nach einem ungewohnt harten Workout oder nicht gewohnten Bewegungsabläufen und bleibt bis zu einer Woche.
Warum „katern“ die Muskeln überhaupt?
Beim Muskelkater werden kleinste Strukturen im Muskel zerstört, das sogenannte Zerreißungsphänomen. Aufgrund dieser Überlastungssituation innerhalb der Sarkomere der Muskulatur kommt es zu Reparaturmechanismen. Je nach Größe des Schadens entscheidet der Körper, ob er die kaputten Muskelfasern repariert oder austauscht. Lassen sich die demolierten Teilchen flicken, bleibt die ursprüngliche Zelle erhalten. Die Moleküle Myosin und Aktin ziehen und entspannen die Muskeln dabei unterstützend. Falls sich eine Reparatur nicht mehr lohnt, wird die Muskelfaser entfernt. Die entstandene Lücke wird durch eine neue Muskelfaser gefüllt.
Ist Muskelkater gesundheitsfördernd oder gar schädigend?
Generell haben die meisten Menschen kein positives Bild vom Muskelkater. Er hat jedoch auch positive Nebenwirkungen. Muskelkater verursacht zwar Schmerzen, aber das Endresultat des Muskelkaters ist als positiv zu werten: Der Körper repariert die Muskeln so, dass sie nachher ein höheres Niveau erreichen. Natürlich ist aber auch Training ohne anschließenden Muskelkater ist effektiv.
Sollte man mit Muskelkater trainieren?
Um diese Frage angemessen zu beantworten, ist wichtig zu wissen, dass bei einem Muskelkater die betroffene Region intensiv durchblutet wird. Das heißt: Der Muskel ist bestmöglich vom Körper versorgt. Zusätzlich zu trainieren ist nicht notwendig, aber möglich. Viele Leute fühlen sich danach besser, weil sich die Schmerzen nach dem Training nicht mehr so stark anfühlen. Das eigene Wohlbefinden ist jedoch nicht gleichzusetzen mit der Reperatur des Muskels – diese verläuft weiterhin ungeachtet davon. Daher empfehlen wir: Bei starkem Muskelkater Moderat zu trainieren bzw. bei Muskelkater in den Beinen 20 Minuten mit gemäßigter Geschwindigkeit zu laufen. Wer mit hoher Intensität weitertrainiert, riskiert eine stärkere Verletzung, beispielsweise einen Muskelfaserriss. Das sollte unter allen Umständen vermieden werden. Unsere kostenlosen Trainingspläne bieten Vorschläge für ein ausgewogenes Training zur Vorbereitung auf Hindernisläufe.
Denkt also beim nächsten Muskelkater daran:
- Auch wenn es schmerzt, Muskelkater ist besser als sein Ruf: Die Reperaturmechanismen des Körpers sorgen dafür, dass die Muskeln danach ein höheres Niveau erreichen.
- Eure Muskeln dürfen und sollten nach dem Training zu spüren sein, aber bitte hört auf euren Körper und gönnt ihm Erholung nach einem harten Workout.
- Moderates Training erwärmt die betroffenen Partien bei Muskelkater und hilft, die mit dem Muskelkater verbundenen unangenehmen Gefühle zu lindern.